Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) können für die Betroffenen sehr belastend sein. Während herkömmliche Behandlungen wie antidepressive Medikamente und Psychotherapie für manche Menschen wirksam sein können, haben andere Schwierigkeiten, ihre Symptome zu lindern. Die Ketamin-assistierte Psychotherapie ist eine vielversprechende neue Behandlungsmöglichkeit, bei der die therapeutischen Vorteile von Ketamin mit einer Psychotherapie kombiniert werden, um eine rasche Linderung der Symptome und eine dauerhafte Verbesserung der psychischen Gesundheit zu erreichen.
Was ist Ketamin-assistierte Psychotherapie?
Bei der Ketamin-assistierten Psychotherapie handelt es sich um einen relativ neuen Behandlungsansatz, bei dem eine subanästhetische Dosis Ketamin verabreicht wird, eingebettet in mehere Psychotherapiesitzungen. Die subanästhetische Dosis Ketamin bewirkt einen dissoziativen Zustand, der es den Patienten ermöglicht, Gedanken und Gefühle während der Therapiesitzung tiefer zu erforschen. Dieser Zustand, der oft als “psychedelischer Zustand“ bezeichnet wird, ist durch Veränderungen der Wahrnehmung, der Stimmung und der kognitiven Fähigkeiten gekennzeichnet. Der Einsatz von Ketamin kann so dazu beitragen, den therapeutischen Prozess zu verbessern, indem er die Selbstwahrnehmung steigert, Angst– und Depressionssymptome verringert und die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen erleichtert.
Vorteile der Ketamin-assitierten Psychotherapie
Die Ketamin-assistierte Psychotherapie bietet mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Behandlungen wie antidepressiven Medikamenten oder Psychotherapie allein. Einige dieser Vorteile sind:
- Schnelles Einsetzen der Wirkung: Die Wirkung von Ketamin tritt oft schon wenige Minuten nach der Verabreichung ein, während es bei herkömmlichen Antidepressiva Wochen dauern kann, bis die Wirkung einsetzt.
- Erhöhte Wirksamkeit: Studien haben gezeigt, dass eine mit Ketamin unterstützte Psychotherapie wirksamer sein kann als herkömmliche Antidepressiva oder eine Psychotherapie allein.
- Geringes Risiko von Nebenwirkungen: Bei der Verwendung von Ketamin in subnarkotischen Dosen ist das Risiko einer Abhängigkeit oder anderer Nebenwirkungen erwiesenermaßen minimal.
- Potenzieller langfristiger Nutzen: Die Patienten berichten häufig über eine dauerhafte Verbesserung ihrer psychischen Symptome nach einer Ketamin-assistierten Psychotherapie.
Wirksamkeit der Ketamin-assistierten Psychotherapie
Die Ketamin-assistierte Psychotherapie basiert auf den Ergebnissen zur Ketaminbehandlung bei einzelnen psychischen Erkrankungen. Hierbei gibt es für eine Reihe psychischer Erkrankungen vielversprechende Ergebnisse:
- Depressionen: Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine Ketamin-assistierte Psychotherapie bei der Behandlung von Depressionen wirksam sein kann, selbst bei Patienten, die auf herkömmliche Antidepressiva nicht gut ansprechen.
- Traumafolgestörung: Die Ketamin-assistierte Psychotherapie hat sich auch bei der Behandlung von PTBS als vielversprechend erwiesen, wobei in einigen Studien über eine erhebliche Verringerung der Symptome nach der Behandlung berichtet wurde.
- Ängste: Es sind zwar noch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, doch deuten erste Studien darauf hin, dass eine Ketamin-assistierte Psychotherapie die Symptome von Angststörungen wirksam lindern kann.
- Zwangserkrankungen: Erste Studienergebnisse deuten auch hier darauf hin, dass Ketamin-sassistierte Psychotherapie positive Effekte zur Linderung der Zwangssymptomatik haben kann. Es ist allerdings noch weitere Forschung notwendig.
- Suchterkrankungen: Die Ketamin-assistierte Psychotherapie hat auch bei der Behandlung von Suchterkrankungen positive Behandlungsergebnisse hervorgebracht, vor allem mit höheren Dosen und daraus resultierenden sogenannten mystischen Erfahrungen.
- Essstörungen: Auch bei Essstörungen wie Annorexie liegen erste positive Befunde für den Einsatz von Ketamin vor.
- Schmerzerkrankungen: Gerade bei psychosomatischen Schmerzstörungen, gibt es zunehmend mehr Studien über den positiven Effekt von Ketamin.
Wir haben für Sie unter den angegebenen Links Studienergebnisse zu den jeweiligen Krankheitsbildern erstellt.
Mögliche Nebenwirkungen und Sicherheitsüberlegungen
Ketamin ist zwar ein sicheres Medikament, wenn es in einem kontrollierten klinischen Umfeld eingesetzt wird, aber es gibt dennoch mögliche Nebenwirkungen, die beachtet werden müssen. Zu den möglichen Nebenwirkungen bei der Ketamingabe gehören:
- Leichte Dissoziation oder Desorientierung während der Therapiesitzung
- Erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck
- Übelkeit oder Erbrechen
- Vorübergehende Veränderungen des Seh- oder Hörvermögens
Ketamin-assistierte Psychotherapie sollte nur von einem erfahrenen Anwender in einer dafür eingerichteten Umgebung durchgeführt werden. Die Patienten sollten vor einer Behandlung mit Ketamin gründlich auf medizinische und psychiatrische Erkrankungen untersucht werden. Auch wenn das Risiko einer Abhängigkeit oder anderer schwerwiegender Nebenwirkungen minimal ist, sollten die Patienten während und nach der Therapiesitzung engmaschig begleitet werden, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Schlussfolgerungen
Die Ketamin-assistierte Psychotherapie ist eine vielversprechende neue Behandlungsoption für Menschen, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Die Kombination von Ketamin und Psychotherapie kann eine rasche Linderung der Symptome und eine dauerhafte Verbesserung der psychischen Gesundheit bewirken.
Lesen Sie auf unserer homepage mehr über den Einsatz von Ketamin in der Ketamin-assistierten Psychotherapie bei KETHERA.