Um einen Eindruck zu erhalten, welche Wirkungen Ketamin im Rahmen der Ketamin-assistierten Psychotherapie entfalten kann, haben wir hier für Sie einige Erfahrungsberichte kurz zusammengefasst dargestellt.
Die Wirkung von Ketamin kann je nach Individuum stark varriieren. Es ist nicht möglich diese Zustände aktiv herzustellen. Diese Erfahrungsberichte dienen lediglich dazu, Einblicke zu geben, was Menschen unter Ketamin erleben können, um eine Idee von Erlebnissen im Rahmen einer Ketamin-assistierten Psychotherapie zu erhalten.
„Als ich mich zum ersten Mal für eine ketaminassistierte Psychotherapie entschied, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Jahre der inneren Unruhe und des ständigen Kampfes mit meinen Gedanken hatten mich erschöpft und mich von meinem wahren Selbst entfremdet. Doch in dieser Therapiesitzung fand ich etwas, das ich schon lange verloren geglaubt hatte: eine tiefe, unbeschwerte Entspannung.
Als das Ketamin langsam einsetzte, spürte ich, wie sich meine Anspannung löste und ein Gefühl der Ruhe sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Es war, als ob all die Last, die ich so lange mit mir herumgetragen hatte, von meinen Schultern fiel. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit konnte ich meine Gedanken loslassen und mich einfach treiben lassen.
In diesem Zustand der tiefen Entspannung fühlte ich mich sicher und geborgen, begleitet von der einfühlsamen Anwesenheit meines Therapeuten. Ich erinnere mich daran, wie ich mich mit jedem Atemzug mehr in den Moment hineinfallen ließ, ohne Angst vor dem, was kommen mochte.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es möglich ist, selbst in den dunkelsten Zeiten eine Oase der Ruhe zu finden. Die ketaminassistierte Psychotherapie hat mir geholfen, mich wieder mit meinem inneren Selbst zu verbinden und einen Weg zu finden, meine inneren Kämpfe zu bewältigen. Ich bin dankbar für diese Erfahrung und freue mich darauf, weiterhin an meiner Heilung zu arbeiten.“
Patient, 54 Jahre
„In Rahmen meiner Ketamin-assistierten Psychotherapie wurde ich mit einer Vielzahl von Emotionen konfrontiert, darunter auch starke Gefühle von Angst und Traurigkeit.
Während des Therapieprozesses konnte ich mich endlich öffnen und der Welle der Traurigkeit nachgeben, die mich überwältigte. Es war ein beängstigender, aber gleichzeitig befreiender Moment, als ich mich der Traurigkeit hingab und mir erlaubte, sie zu fühlen, ohne sie zu verdrängen. Das Ketmin half mir, mich nicht vor meinen Gefühlen fürchten zu müssen, weil ich den Eindruck hatte, dass die Gefühle durch mich strömten und ich in etwas sicherer Distanz das neutral beobachten konnte.
In diesem Zustand der Offenheit und Verletzlichkeit konnte ich mich an ein Ereignis erinnern, das vor langer Zeit geschehen war und das ich bis dahin erfolgreich verdrängt hatte. Es war ein Moment tiefen Verlustes, den ich nie richtig verarbeitet hatte. Doch jetzt, durch die therapeutische Unterstützung und die Wirkung des Ketamins, konnte ich mich diesem Ereignis stellen und die damit verbundenen Emotionen akzeptieren.
Nach der Sitzung fühlte ich mich erleichtert und befreit von einem Gewicht, das ich unbewusst mit mir herumgetragen hatte. Die Erkenntnis und die Verarbeitung dieses lange unterdrückten Gefühls brachten mir eine neue Ebene der Selbstakzeptanz und des Verständnisses. Ich fühlte mich gestärkt und zuversichtlich, dass ich nun in der Lage war, auch die schwierigsten Emotionen anzunehmen und zu verarbeiten, um meine Heilung voranzutreiben.“
Patientin, 42 Jahre
„In meiner siebten Sitzung erlebte ich einen Zustand der Leichtigkeit und des Loslassens. Es war, als ob eine Last von meinen Schultern genommen wurde, und ich spürte, wie meine Gedanken und Emotionen immer sanfter und ruhiger wurden. Ich sah innerlich Farben und hatte das Gefühl zu schweben.
Während des Verlaufs der Sitzung bemerkte ich, wie mein innerer Kritiker langsam verstummte. Die negativen Selbstgespräche und die selbstkritischen Gedanken, die mich oft belasteten, begannen zu verblassen. An ihre Stelle trat ein Gefühl der Akzeptanz und des Mitgefühls für mich selbst.
Es war befreiend zu erkennen, dass ich nicht länger von meinem eigenen Urteil gefangen gehalten wurde. Ich konnte mich selbst neutraler und damit irgendwie auch realistischer betrachten. In diesem Zustand der inneren Ruhe und des Friedens fühlte ich mich verbunden und ganz bei mir selbst. Es war, als ob ich endlich die Erlaubnis hatte, einfach nur zu sein, ohne mich selbst zu verurteilen oder zu bewerten.
Diese Erfahrung hat mir Hoffnung gegeben, mit meiner inneren kritischen Stimme anders umzugehen. Ich weiß, dass noch ein Weg vor mir liegt, aber diese Erfahrung war ein wichtiger Schritt zu mehr Akzeptanz für mich selbst.“
Patientin, 29 Jahre
„Meine ersten Sitzungen mit Ketamin waren nicht einfach. Ich wurde zunächst mit tiefen und schweren Emotionen konfrontiert, die möglicherweise mit meiner eigenen Geburtserfahrung in Verbindung standen. Es fühlte sich an, als ob ich in die tiefsten Abgründe meiner Seele hinabstieg, um dort vergrabene Schmerzen und Ängste zu erkunden.
Während dieser ersten Phase der Therapie überwältigten mich Gefühle von Verlassenheit, Isolation und Unsicherheit. Es war, als ob ich die Dunkelheit durchschreiten musste, um ans Licht zu gelangen. Erst allmählich gelang es mir, mich diesen Gefühlen zu stellen und sie zu akzeptieren.
Im Verlauf der Therapie begann sich das Bild dann zu verändern. Langsam, aber stetig, begannen sich Gefühle von Liebe, Stille, All-einssein und Verbundenheit in mir auszubreiten. Es war, als ob ich eine tiefere Ebene meines Seins erreichte, jenseits von Angst und Schmerz. In diesem Zustand des All-einsseins fühlte ich mich nicht mehr getrennt von der Welt um mich herum. Stattdessen erlebte ich eine tiefe Verbundenheit mit allem, was existiert. Es war ein Gefühl von innerem Frieden und Harmonie, das ich zuvor nie gekannt hatte.
Diese Erfahrung veränderte sich nach den Sitzungen, als ich in mein Alltagsbewusstsein überging. Sie hat jedoch mein Verständnis von mir selbst und meiner Beziehung zur Welt um mich herum grundlegend verändert. Sie hat mir gezeigt, dass auch in den dunkelsten Momenten des Lebens ein Lichtstrahl der Liebe und des Friedens vorhanden ist, der darauf wartet, entdeckt zu werden. Und dafür bin ich unendlich dankbar.“
Patientin, 37 Jahre
